Kathrin Baenziger kathrin.baenziger@swissonline.ch https://www.kathrinbaenziger.com/ ![]() Rennendes Mädchen, 2023 Fineart-Druck auf Hahnemühle-Papier 285/m2, 50 x 63cm. „Die Synthese von Foto und Malerei als ein digitales Phänomen bietet neue Möglichkeiten, die Kathrin Bänziger am Erproben ist. Mit der Verwendung des Computers ist sie technisch ganz in der Zeit verankert. Ihr Rückgriff auf die Fotografie als Ausgangsmaterial ist ein Bekenntnis zu einer Gattung, die erst im 20. Jahrhundert Kunststatus erlangt hat. Dass sie gleichzeitig auf die Malerei zurückgreift, ist historisch betrachtet ein Widerspruch, war doch mit der Fotografie eigentlich das Verschwinden der Malerei prophezeit worden. Nun aber erweist sich die Malerei in digitaler Form als höchst kreativ und innovativ. Im Prinzip hat Bänziger eine neue Gattung geschaffen.“ Text: Adrian Mebold, Kunstkritiker, Winterthur |
Maria Bill maria.bill@gmail.com https://www.mariabill.net ![]() BARRE OBLIQUE, 2018-19,Collage aus 20 Monotypien und 3D-Formen gedruckt auf Rives-Papier, 1,50 x 4,50m Stadtlandschaft und Architektur im weitesten Sinne bilden die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit. Referenzen aus der Architektur, Mineralien, Gebirge, organische Komponenten, Science- fiktionale Themen und astronomische Visionen inspirieren mich. Sie sind Ausgangspunkt, um eine Welt außerhalb des Sichtbaren zu erschaffen. Arbeiten entwickeln sich auf einer schwebenden Ebene, so wie ein Kristall eine bestimmte Umgebung braucht, um sein Wachsen zu beginnen. Städtische Gebiete fragmentieren, verschieben, und strukturieren sich anders. Gelände werden frei und bilden einen neuen Horizont. Es entstehen neue architektonische Elemente, neue Territorien und Assoziationen. Die zweidimensionalen Werke manifestieren sich schließlich im Raum, werden zu skulpturale Formen, die sie widerspiegeln. Meine Medien sind Zeichnung, Druckgrafik, Collage, Malerei, Objekte und Künstlerbücher. |
Boris Billaud
boris.billaud@gmx.ch www.borisbillaud.ch ![]() Serie: Dorfchronik, 2024, Öl auf Leinwand, 80 x 80cm Die Landschaftsmalerei war lange im Hintergrund der Gemälde von Boris Billaud. Manchmal war sie bevölkert, wie mythische Idyllen, manchmal eher konzeptionell, abstrahiert oder strukturiert durch den Pinselauftrag. Die Landschaft war auch in der Malerei lange nur die Bühne für antike Dramen. Nach dem Realismus entfaltete die Landschaftsmalerei erst in jüngerer Zeit wieder ein gesellschaftlich-politisches Potenzial – etwa im Hinblick auf den Verlust der Biodiversität oder den Stadt-Land-Konflikt. Für Letzteren möchte Billaud durch seine Arbeit eine gemeinsame Ebene der Verständigung finden. Text: Cedric Mineur, Mühleberg |
Samuel Blaser blaser@datacomm.ch https://www.samuelblaser.net/ ![]() Waldstück, 2022, Mischtechnik auf Leinwand, Durchmesser 43cm Unsichere Idyllen, unbehoste Menschen, Landschaft als Metapher wären Stichworte, die sich für Blasers Malerei finden lassen, wollte man sich einem Klassifizierungswahn hingeben. Die Kleinformate werden mittels unterschiedlichsten Techniken der Maltradition ausgeführt: Zufallsprinzipien, Abschliff, Übermalung, Grattage, Spachtelung, Lasuren, Mischtechniken, das Verwenden gröbster wie feinster Pinsel finden in langsamem Schaffen zu einer Einheit, die sich einem etablierten Stil, wie ihn KI-Bildgeneratoren räuberisch zu simulieren versuchen, entzieht. Malerei wird hier radikal subjektiv, analog und intim. Fernab von konzeptuellen Versimpelungsstrategien und ikonoklastischem Übergewicht von ‚aktuellen Themen‘ behauptet hier Malerei sich selbst als sinnliches Erkenntnisangebot - also als Kunst, die aufgrund ihrer fragilen Unsicherheit den grobschlächtigen Festen des Kulturalismus keine Stütze bietet. Es geht um den Ausdruck von Sorgfalt, Liebe, Wertschätzung der Tradition und Reflexion eines Individuums, eines ‚Autors‘ - im romantischen Sinn, dass es ‚von Herzen zu Herzen gehen möge‘. Denn: ist nicht alles andere Bullshit? :-)" |
Felix Brunner
felix.ph.brunner@outlook.com https://felix-brunner.ch/ ![]() Côté obscur, 2023, Acryl auf Leinwand, 143 x 170cm Der Zweifel des modernen Denkens und die Krise der heutigen Welt prägen das Schaffen des Künstlers. Dabei sind Aspekte wie: Fragment, Zwischenraum, Strukturen, Rhizome, Chaos & Ordnung sowie das Ephemere und Flüchtige wichtige Elemente in der Verarbeitung ökologischer und sozialer Umwälzungen. Immer wieder beschwört der Künstler auf grossformatigen Leinwänden den Untergang der Dingwelt und der materialistischen, zweckgerichteten Sichtweise der Welt. «Zwischen Augenblick und Unendlichkeit vibrieren die Gefühle und Ahnungen, und die Gedanken versuchen so etwas wie ein System ins Unfassbare zu bringen», erklärt der Künstler. Das sei wie das Spielen mit den Elementen und der Umgang mit Zuständen, in einer Sphäre, in der es keine Gegenstände gibt, sondern nur noch Intensitäten. Seine Wahl fällt auf das Ungewisse Sein, ihr Opfer ist die festumrissene Welt, der Anker der Gewissheit, der Name der Dinge. |
Joshi Farnbauer
j.farnbauer@hispeed.ch Instagram: joshi__jf ![]() Ohne Titel, 2024, Öl auf Leinwand, 60 x 60cm Nietzsche: All die Schönheit und Erhabenheit, die wir den wirklichen und eingebildeten Dingen geliehen haben, will ich man zurückfordern als Eigentum und Erzeugnis des Menschen: als seine schönste Apologie. Der Mensch als Dichter, als Denker, als Gott, als Liebe, als Macht --: oh über seine königliche Freigebigkeit, mit der er die Dinge beschenkt hat, um sich zu verarmen und sich elend zu fühlen! Das war bisher seine grösste Selbstlosigkeit, dass er bewunderte und anbetete und sich zu verbergen wusste, dass er es war, der das geschaffen hat, was er bewunderte. |
Rahel Hegnauer rahelx@bluemail.ch http://www.rahelhegnauer.ch/ ![]() And leave a day at every door, 2024, Teilansicht, Rauminstallation, variable Medien, variable Grösse Meine Arbeiten sind vornehmlich installativ, temporär und ortsspezifisch. Je nach Situation und Umständen verwende ich unterschiedliche Medien. Aus den Eigenschaften des Ortes heraus entwickle ich die Arbeit. Ort und Werk gehören zusammen. Neben Ausstellungen und Projekten in der Schweiz und Deutschland war ich (*1968, CH/UK) in Artist-in-Residencies in der Slowakei (1997), Tunesien (2001), Frankreich (2006), Indien (2007/08) und den Niederlanden (2014/15). |
Isabel Huttner
isabel.huttner@gmx.de https://kuenstlerinnengruppe.ch ![]() o.T., 2022, Überarbeitete Reproduktion einer Skizzenbuchseite, 40 x 29cm Eines, wenn nicht das zentrale Motiv meiner Arbeiten war immer das Belassen: Das Flüchtige, das Ephemere, das Marginale, das Abseitige, das Störende, das Verquere, das Vernachlässigte, das Übersehene als das belassen, was es ist und ihm dennoch Raum geben: Skizzen, Farben, Bewegtheiten, die nirgend wo hin wollen, die nicht über sich hinaus weisen wollen, sondern bei sich bleiben, auf sich bestehen, ohne sich über was auch immer zu stellen. Ihren Wert aus einem Netz von Beziehungen beziehend, die sich uns nicht erschließen, weil wir zu grobe Wesen sind. Das Fragment ist mehr als das Ganze, diesem Grundmotiv aller Romantik habe ich auf meine Weise nach gespürt, versucht mich raus zu lassen, meine Wertungen, meine Sehnsüchte nach Ordnungen, meine Sehnsucht nach Begreifen; das alles Zurück lassen und vergessen, nur den Dingen zu ihrem Recht verhelfen, ihnen einen Schutzraum verleihen, auch und vor allem vor mir selbst, meiner eigenen Zudringlichkeit, der Gefahr alles und Jedes mit einem „Ja oder Nein zu überfallen.“ |
Carl Leyel
cleyel@sunrise.ch https://www.instagram.com/carlleyel ![]() Beam Me Up, Scotty, 2020, Öl, Kasein, Maltücher und Lexikonseiten auf Leinwand, 180 x 192cm (zweiteilig) Malt abstrakte Bilder, die das Malen selbst zelebrieren. Linien und Flächen werden spontan von Hand gezogen und werden zu Spuren auf der Bildfläche. Nichts ist verborgen, jede Entscheidung, jeder Pinselstrich wird offen präsentiert – ein Hochseilakt voller Spannung und Gegenwärtigkeit. Die Entstehungsgeschichte der Bilder ist leicht nachvollziehbar, wobei man den Eindruck bekommt, dass der Malvorgang noch nicht ganz abgeschlossen ist: Farbflächen werden nicht sauber ausgemalt, Linien verflüchtigen sich, die Leinwand bleibt stellenweise sichtbar. Die Bilder befinden sich in einem Schwebezustand zwischen Entstehen und Vergehen. |
Sepideh Nour Manesh
sepideh.n.m@gmail.com https://sepidehnm.com/ ![]() The Veil, 2024, Öl auf Leinwand, 70 x 70 x 2cm Ich arbeite gleichzeitig an mehreren Serien – eine Notwendigkeit, keine Wahl. Ich gehe intuitiv vor, wie ein Tier, das sein Territorium in einem Raum erschafft. Dieser innere Antrieb bringt mich dazu, verschiedene Ebenen von Abstraktion und Realismus zu erkunden. Ich male vorwiegend mit Öl- und Acrylfarben und integriere gelegentlich Mixed Media. Meine drei Hauptserien – Figuren, Hände und Landschaften – sind langfristige Projekte. Besonders die Landschaftsserie wird stark von der Schweizer Landschaft inspiriert. |
Regula Syz
r.syz@bluemail.ch https://www.regula-syz.com/ ![]() Ohne Titel, 2023, Acryl auf Papier, 100 x 70 cm Mit expressivem Duktus und einer archaisch figürlichen Bildsprache malt Regula Syz auf der Grundlage innerer Eingebung und ihren Träumen meist grossformatige vielfarbige Acrylbilder auf Leinwand und Papier. "Regula Syz arbeitet zeitweilig in Genua. Zwischen den Polen "Gefahr" und "Geborgenheit"bewegen sich die Bilder zu anderen Themen.Die Gegensätze des "Dunkeln" und des "Hellen" des Schrecklichen und des Schönen, des Höllischen und Paradiesischen entdeckt sie sowohl in der individuellen Seele als auch in der grossen Welt." Peter Killer, Kunstkritiker,Leiter des Kunstmuseum Olten 1983-2001 |
Regula Weber
rw@regulaweber.ch https://www.regulaweber.ch/ ![]() Objekt I, 2024, Epoxidharz fluoreszierend, 580 x 240 x 45mm, Foto: Sibylle Meier Meine künstlerische Arbeit umfasst hauptsächlich die Medien Zeichnung, Malerei und Installation. Inspiration beziehe ich aus der Beobachtung und dem Geschehen meiner unmittelbaren Umgebung. Die Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Erinnerns und Vergessens steht seit Längerem im Mittelpunkt meiner Arbeit. Durch die Materialisierung der in der Wahrnehmung ablaufenden Gedächtnisvorgänge werden Prozesse der Erinnerung sicht- und begreifbar und oszillieren zwischen der sichtbaren und verborgenen Welt. |
Franziska Wurmann frawu@me.com Instagram: frawu10, www.franziskawurmann.ch ![]() Ohne Titel, (Serie V.i.t.a.), Öl und Acrylmarker auf Leinwand, 46 x 33cm Meine Malerei entsteht ausgehend von Erinnerungen, visuell-sinnlichen Begehungen von Landschaft, Wald und Garten, sowie aus dem Moment heraus mit Farbe und Pinsel auf dem Malgrund. Die Pinselspur als solche soll sichtbar sein. Geprägt durch die ostasiatische Tuschmalerei interessiert mich die Linie oder Fläche, die im Moment aus der Konzentration heraus entsteht. Thematisch verfolge ich einzelne Stränge, die zu Serien oder Gruppen formiert werden können. Technisch arbeite ich vorwiegend mit Öl auf Leinwand und monochrom mit Aquarell auf grosse japanische Papierbögen. |
Marco Wyss wysx@gmx.ch https://www.marcowyss.ch/ ![]() Legumina ex clibano Fig.2, 2023, Aquarellfarbe, Tinte auf Papier, 50 x 70cm Die Schnelllebigkeit unserer modernen Zeit und die Auseinandersetzung mit den darin auftretenden Thematiken in Verbindung mit zeitintensiven Mal- und Zeichentechniken stehen für mich in brutalem Gegensatz und leiten mich in meinem Schaffen. Momentaufnahmen und kurze Augenblicke einzufangen und über Monate hinweg in entschleunigter Weise auf einem Untergrund darzustellen, sollen Paradoxien im Alltag vermitteln und den Betrachter in eine skurrile und humorvolle Welt führen. Mit bewusst gewählten Sujets aus der mich umgebenden Welt mit dramatischen Szenerien aus Natur in Verbindung mit Technoidem, versuche ich Gegensätze darzustellen und eine Spannung in meinen Bildern zu schaffen. |
Michael Wyss info@wyss-art.ch https://www.wyss-art.ch/ ![]() Im Schlaraffenland, 2023, 43 x 31cm, Öl auf Holz Aus: WUNSCHLOS WIRKLICH: Im Bild VIATOR ist Deine Arbeitsweise IN NUCE zu erkennen. Zuerst hast Du der Leinwand eine satte, farbige Imprimatur verpasst. Dann erste Linien schwarzer Farbe, die, weil stark verdünnt, bloss dunkelgraue Zeichen setzen. Sie sehen aus, als hättest Du mit einem Stock etwas im Sand gesucht. Die Spuren im Sand suchen etwas, das Du schon irgendwie gedacht, aber noch nicht gesehen hast. Die fortschreitende Konkretion ist ablesbar an den immer kräftiger und breiter werdenden Konturen. Später folgen die mit sehr breitem Pinsel ausgeführten, flächigen Partien von Helle und Dunkelheit. |
Maria Xagorari xagorari.art@gmail.com https://mariaxagorari.com/ ![]() Versinken die Inseln, 2022, Kohle auf Hahnemühle Büttenpapier, 78 x 106cm Meine Hauptmedien sind grossformatige Zeichnung und Malerei und inhaltlich charakterisiert sich meine Arbeit durch Gegensätze wie Fragilität und Stärke, Geborgenheit und Drohung, Vertraulichkeit und Fremdartigkeit. Um die Spannung zwischen diesen Elementen bildnerisch umzusetzen, wende ich in meiner Gestaltung offene Formen und Raumillusionen, in welchen alles schwebend und in ständiger Bewegung und Wandlung wirkt. Manchmal folge ich den unerschöpflichen Schichten der Natur, manchmal folge ich den unerschöpflichen Ausdrucksmöglichkeiten des Mediums. Alles dient aber immer dafür, ein visuelles Vokabular aufzubauen, um die intimsten Aspekte des Menschlichen darzustellen. |
Kwang-Ja Yang info@kwangja-yang.com http://www.kwangja-yang.com/ ![]() Brush stroke*3, 2002-24, egg tempera on korean paper, 77.5 x 96cm Mein Fundus ist meine Erfahrung und meine Erinnerung Ich komme aus einem gespaltenen Land: Die Siegermächte des zweiten Weltkrieges haben meinem Volk keine Chance gegeben seine Identität zu finden. Ich bin Bürgerin einer gespaltenen Welt: Jeder weiss, was er für die Einheit der Welt zu tun hätte. Fast jeder tut nichts, oder das Gegenteil. Ich bewege mich in einer gespaltenen Kultur: Micky Mouse und Konfuzius, Coca Cola und Buddha sind unvereinbar. Ich gehöre zu einem gespaltenen Geschlecht: Ich will Mensch sein. Manche Männer betrachten mich als „Spalte“. Indem ich male, verhindere ich, an meinen vielen Spaltungen auseinander zu brechen. Früher haben mich mehr die Formalen Aspekte dieser Spaltungen interessiert. Heute versuche ich die Zerstörungen zu verstehen, die sie im Menschen und Natur verursachen. Mein Fundus ist meine Erfahrung und meine Erinnerung. Ich will keine falschen Versöhnungen. Deshalb halte ich andere bestehenden Spaltungen fest. Mit der leisen Hoffnung, dass es vielleicht einmal echte Versöhnungen geben wird. |